KINDERSTÜCKE 8-12 Jahre

Nennt mich Pip

Ein Stück von Lee Beagley und Anna Siegrot

nach dem Roman MOBY DICK von Herman Melville

Besetzung: 1 Dame(n), 2 Herr(en), Doppelbesetzungen vorgesehen
Alter: empfohlen ab 8

Kapitän Ahab jagte Moby Dick, den weißen Wal, mit solch inbrünstiger Besessenheit, dass er längst nicht mehr wahrnahm, wer schließlich der Gejagte geworden war. Alles opferte er seinem Ziel: sein Schiff, seine Mannschaft, sich selbst. Er verlor jedes Maß, jedes Mitgefühl und er kannte schon gar keine Gnade mehr. Seinen Schiffsjungen Pip, ein Kind, trieb er in den Wahnsinn, ehe er schließlich im letzten großen Kampf sein ganzes Schiff, die "Pequod", mit in den Abgrund riss.

150 Jahre später trifft ein Geschäftsmann am Strand auf zwei unwirkliche Gestalten: auf Min Jong und Crazy Jane, den Koch der "Pequod" und seine Geliebte, die am Strand auf ihn gewartet hatte, Jahr um Jahr. Sie erzählen ihm eine Geschichte über die Lust am Abenteuer, über Mut, Leidenschaft und harte Männer. Der Geschäftsmann ist fasziniert, er willigt ein, er heuert an: endlich, aufs Meer hinaus, den Wal jagen, das Glück jagen! Doch schnell wird die Jagd zur Gier - nach Reichtum und dem schnellen Erfolg. Und das Wasser ist rot vom Blut der Wale, vom Blut der Männer, die ihr Leben gelassen haben, denn schmutzig ist das Geschäft der Ausbeutung von Mensch und Natur. Crazy Jane und Min Jong spinnen den Mann von heute in eine alte, gewaltige Geschichte, die heutiger nicht sein könnte. Unter einem toll gewordenen Kapitän, in einer toll gewordenen Welt scheint es beinahe, als wäre der kleine irre Pip der Einzige, der verstanden hätte.

"Pip, der Schiffsjunge. In Alabama geboren. Zum Scheitel misst er vier Fuß.
Schlägt sein Tamburin. Ihr werdet es hör’n:
von der peitschenden See zum Wahnsinn geschlagen!"

illustration: Rockwell Kent



UA: Stadttheater Bremerhaven